Im Jahr 2009 hat die russische Regierung das Glücksspiel in Metropolgebieten umfangreich verboten. Vor allem in und um die Hauptstadt Moskau sollten Kasinos und Automatenhallen abgeschafft werden, um den Betroffenen die Spielsucht unmöglich zu machen. Und auch online aufrufbare Spielhallen wurden weitestgehend abgeschafft. Im Hinblick auf Online Casinos gab es mittlerweile ein Einlenken und außerhalb Moskaus, weit außerhalb, kann man noch legale Offline Spielhallen finden. Denn Ausnahmen vom strikten Verbot gelten in Kaliningrad, dem südlichen Asow, der Altai-Region in Sibirien und in der Wladiwostok-Region. Über das Verbot berichtete damals zum Beispiel N24.
Restliche Glücksspielanbieter mit höheren Steuern?
Nun schreiben wir das Jahr 2016 und der Staat Russland ist auf der Suche nach neuen Geldquellen. Im Rahmen dieser Suche ist der Blick schnell auf das Glücksspiel gefallen. Hier wird darüber nachgedacht, ganze 10 Prozent der regelmäßigen Einnahmen pauschal als Steuer einzunehmen. Denn trotz der Reduzierung auf einzelne Angebote in den Randgebieten der Föderation und ein paar wenige Online Casinos würde sich diese Steuer sehr stark lohnen.
Neben dem klassischen Casino-Glücksspiel wie Roulette, Blackjack, Poker und Spielautomaten sieht Russland auch Wetten und Lotterien als Glücksspiel an. Per Definition hat der Staat damit Recht und erweitert damit zudem die möglichen Einnahmen durch die Sondersteuer. Derzeit sind diese Abgaben noch im Gespräch und müssten in einem Gesetzesentwurf vorerst vorformuliert und danach beschlossen werden. Allerdings, so berichten russische Experten, könnte dies schon bis Ende 2016 geschehen.
Der Vergleich zu Deutschland: geringe Steuern in der Bundesrepublik
Die geplanten 10 Prozent Steuern auf die Einnahmen von Casinos, Online Casinos, Lotterien und Buchmachern ist im Vergleich gesehen ziemlich hoch. Schaut man sich die Abgaben von Anbietern an, die auf dem deutschen Markt für eine deutsche Kundschaft aktiv sind, so ist es etwa das Doppelte. Denn beispielsweise der Bereich Sportwetten wird durchschnittlich mit 5 Prozent besteuert. Das gilt sowohl für Anbieter aus Deutschland als auch für jene aus dem Ausland.
Zudem sinkt das Steuerniveau im Bereich Wetten und Glücksspiel in Deutschland spürbar. Anstelle der heute fast in allen Bereichen geltenden 5 Prozent an Steuern mussten einige Anbieter für Sportwetten vor ein paar Jahren noch weit mehr als das Dreifache zahlen. Aktuell nimmt der Staat Deutschland mit seinen 5 Prozent trotzdem jährlich eine Glücksspiel-Steuersumme von sage und schreibe 1,7 Milliarden Euro ein. Das heißt die Glücksspiel-Einnahmen in Deutschland liegen bei rund 34 Milliarden Euro jährlich!
Wie würde sich ein Verbot in Deutschland auswirken?
Dank dem Zutun der EU wird es auf absehbare Zeit kein Verbot von Glücksspiel jeglicher Art in Deutschland geben. Die Auswirkungen einer solchen Regelung wären allerdings klar: die Gefahr der Spielsucht wäre nicht gebannt, sondern würde sich mit der Illegalität paaren. Steuereinnahmen würden ausbleiben und legale Angebote, die reguliert werden können, wären verloren. Dabei kümmern sich vor allem Online Casinos rege um die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und um den Schutz ihrer Spieler. Daher sollte ein Verbot von Glücksspiel sowie von anderen Freizeitaktivitäten tunlichst verhindert werden. Der Schutz der Nutzer muss dabei anders und besser geregelt sein. In Deutschland sowie in der weiteren EU geht man da schon richtige Wege.